„Mache sichtbar, was ohne Dich nie wahrgenommen würde“ (Robert Bresson)
Jede/r Jugendliche hat eine Kamera in der Tasche. Dies lässt sich nutzen, um den Blick auf die Welt zu schärfen und gleichzeitig etwas über Fotografie und Bildgestaltung zu lernen.
Ziel:
Die bekannte Welt unter einem bestimmten Blickwinkel betrachten. Mit Fotos Aussagen treffen und Geschichten erzählen. Bildgestaltung ausprobieren.
Beschreibung:
Die Jugendlichen bekommen eine klare Aufgabe, und sollen Motive suchen und fotografieren, die zur Aufgabe passen. Dazu haben sie nur begrenzt Zeit. Man kann auch die Menge der Bilder die nachher „abgegeben werden“ begrenzen.
Aufgaben können sein
Fotografiert …
- .. etwas Rotes
- .. etwas Rundes
- .. etwas Schönes
- .. etwas, was Euch wütend macht
- .. etwas, was sich ändern sollte
- .. etwas, was Euch heilig ist
- .. etwas in Bewegung
- .. etwas ganz nah dran
- .. das Alphabet (jedes Foto ein Buchstabe)
- .. Fünf
- .. Heimat
- .. Nähe
- .. Veränderung
- .. Glauben
- .. etwas Besonderes
- ..
Die Liste lässt sich endlos weiterführen. Fotografie kann ganz leicht für die Auseinandersetzung mit vielen Inhalten genutzt werden. In der Produktion müssen sich die Teilnehmer*innen je nach Thema intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und Motive in ihrem Lebensraum suchen.
Ob die Fotos gestellt und inszeniert wurden, oder rein dokumentarisch sind, ist unerheblich. Es geht um die Bildaussage.
Dabei bleibt immer Interpretationsspielraum. Sowohl bei der Umsetzung des Themas, wie bei der Bildinterpretation durch die Betrachter. Das öffnet aber auch Raum für die inhaltliche Auseinandersetzung.
Auswertung
Kommen die Kinder oder Jugendlichen nach der Fotosession wieder, werden alle Fotos auf ein Gerät übertragen und können in einer Slideshow hintereinander angeschaut werden. So entstehen oft sehr eindrucksvolle Fotocollagen zu einer Thematik, die theoretisch auch veröffentlicht werden können. Alternativ werden die Fotos nacheinander direkt von den Geräten gestreamt und auf der Leinwand betrachtet.
Eine Reflexionrunde sollte sich in jedem Fall anschließen.
Fragen können sein:
Zuerst für die Betrachter:
- Was sagst Du zu den Fotos?
- Welches Foto hat Dich am meisten beeindruckt und warum?
- Wenn Du eine Überschrift mit Untertitel für einen Bildband mit diesen Fotos finden müsstest – welche wäre es?
Für die Fotograf*innen
- War es schwer Motive zum Thema zu finden?
- Wieso hast du ausgerechnet dieses Motiv gewählt?
- Hat sich was für Dich durch das Fotografieren geändert (eine Meinung, eine Haltung, die Sicht auf Deine Umwelt).
- Welches von Deinen Fotos ist Dein „Lieblingsfoto“ und warum?
Hier können natürlich thematisch noch konkretere Fragen gestellt werden.